1876 wurde in Lengenfeld / Vogtland ein Industriekomplex mit 21 Gebäuden erbaut, die zu Wohn- und Industriezwecke vorgesehen waren.
Auf dem Areal gab es zwei Brände, 1880 und 1894.
Laut einer Recherche meiner Seits, ging nach dem als Bleicherei und Färberei wieder aufgebauten Betrieb an die Firma L. O. Hartenstein. Ab 1910 beschäftigte der Betrieb ca. 250 Mitarbeiter und 1911 wurde ein zweites Fabrikgebäude errichtet da zu vor schon das erste Gebäude aufgestockt wurde. Schon bald drauf, 1914 wurde ein drittes Fabrikgebäude errichtet.
1920 gab es für den Betrieb ein neues Kesselhaus mit einem 75 Meter hohen Schornstein. Kurz drauf erweiterte die Fa. Hartenstein sich mit einer Mullweberei auf einem neuen Grundstück im gleichen Ort, wo zugleich im bisherigen Betrieb platz wurde und sich eine Textildruckerei einrichtete.
Am Ende der Kriegszeit, verlagerten einige Firmen Betriebsteile und Einrichtungen auf dem Areal, so z.B. Fichtel und Sachs aus Schweinfurt und ein Schuhlager einer Magdeburger Firma.
1946 wurden die Betriebe enteignet und kam als Betriebsteil in die Dobenau-Werke, als Ausrüstung Lengenfeld. 1950 wurde Ausrüstung Lengenfeld mit zwei weiteren Betrieben zusammen gelegt und daraus entstand der „VEB Vereinigte Baumwollausrüster Lengenfeld“.
Anfang der 1960er Jahre Übernahm der „VEB Gardinen- und Dekowerke Zwickau“ kurz „Gardeko“ das Lengenfelder Werk als Produktionsstätte Nummer 7.
Das Ende kam dann 1991. In den Folgejahren erstand eine Privatperson das Gelände zu Recyclingzwecken, die scheinbar jedoch nicht so gut liefen. 2008 erstand die Stadt Lengenfeld das über 30,000 Quadratmeter große Areal und begann mit der Entsorgung der Altlasten des letzten Besitzers und dem Abriss des Komplexes, was Renaturiert wurde.
Die Sprengung des 75m hohen Schornsteins erfolgte am 11. Mai 2011.
Die Kosten beliefen sich auf etwas über 1,3 Mio. Euro, davon Fordermittel fast 950 Tsd. Euro.