Draweba
1888 wurde in der Triptiser Straße in Neustadt an der Orla von dem Besitzer einer Eisenhandlung Emil Jäger eine Eisengießerei und Maschinenbauwerkstatt errichtet und geründet. Anfangs wurde nur für Kunden gegossen, aber es dauerte nicht lange als man selbst Maschinen fertigte. Sie haben Gussteile für Firmen hergestellt, die sich mit Handdrahtwebstühlen beschäftigten. Dabei kam die Idee auf, selbst Drahtwebstühle zu produzieren, aber mechanische Drahtwebstühle, denn sowas gab es zu der Zeit noch nicht. Das war natürlich absolutes Neuland und deshalb beschloss die Gießerei eigens Lehrlinge auf dem Gebiet auszubilden.
Die Gießerei mit Ihrem Maschinenbau entwickelte sich bis 1914 zu den bedeutestem Drahtwebstuhl-Hersteller der Welt. Die Gießerei war mehr als ausgelastet und 1922 kam daher auch ein neuer Schmelzofen mit mehr Kapazität und Leistung ins Werk.
Die Welt Wirtschaftskriese traf die Gießerei schwer, 1925 wurde nur noch 3 Tage die Woche gearbeitet, dann 2 tage und später nur noch einen Tag, 1932 dann nur noch 4 Stunden in der Woche. Die Arbeiter verdienten daher auch nur einen Hungerlohn und mussten sich zum Arbeiten Ihr Werkzeug selbst kaufen, was es den Angestellten noch schwerer machte durchzuhalten.
1.Juni 1948 ging der Betrieb in das Volkseigentum mit dem Namen VEB Drahtwebstuhlbau. Auch diese Gießerei wurde zu Kriegszeiten als Rüstungswerk missbraucht.
Die Gründerfamilie Jäger zog nach der Enteignung nach Münster und warb wichtige Fachkräfte in ihr neu gegründetes Drahtwebmaschinenwerk ab.
Derweilen wurde in Neustadt / Orla Ofenplatten und Töpfe gefertigt, doch kurz drauf wurden wieder Drahtwebstühle hergestellt, denn die Nachfrage war immer noch sehr groß.
1964 wurden die Betriebe VEB Drahtwebstuhlbau und VEB Regulus (Betonmischerbau) zu dem VEB DRAWEBA zusammen gelegt.
01.01.1970 ging der VEB DRAWEBA in den VEB SKET Magdeburg (Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst-Thälmann“)
1993 wurde Draweba privatisiert und mit dem 31.12.1994 war dann das aus der Firma.
Außführlichere Geschichte gibt es unter folgendem Link: „Geschichte der DRAWEBA“