Die noch vor dem 19. Jahrhundert erbaute Mühle im sächsischen Kriebethal brannte 1844 nieder und wurde 1853 nach dem wiederaufbau an den Herrn Friedrich Wilhelm Gustav Pohl verkauft. Der aus dieser Mühle eine Papierfabrik machte. Leider erlitt der Direktor der Fabrik ein Jahr drauf einen schweren Unfall, denn er wurde vom Triebwerk der Papierfabrik erfasst, er erlag ein paar Wochen nach dem Unfall an seinen Verletzungen. Fritz Kübler wurde an seine Stelle berufen. Sein Mitstreiter Albert Niethammer und er haben eine 4 ½ Jährige Ausbildung in einer Papierfabrik in Heidenheim absolviert und brachten viel Erfahrung mit. Sie waren sehr fortschrittlich und schlugen schon den Weg, Papier aus Holzschliff herzustellen ein. Zu dieser Zeit wurde Papier noch aus Hadern und Lumpen gemacht.
15.03.1856 schlossen Kübler und Nethammer einen Pachtvertrag mit dem Besitzer Pohl für 12 Jahre ab und betrieben das Unternehmen unter dem Namen „Kübler & Niethammer“.
1867 kaufte Albert Niethammer die Papierfabrik, aber den Namen „Kübler & Niethammer“ hatte er wegen seiner Freundschaft mit Kübler beibehalten. Er Investierte viel in die Firma, z.B. neue Maschinen, eine eigene Gasanstalt um die Fabrik mit ausreichend Licht zu versorgen, auch eine Betriebsfeuerwehr wurde gegründet. Ab 1923 übernahm die Betriebsfeuerwehr sogar den Brandschutz der kompletten Stadt Kriebstein. 1945 wurde die umliegenden Brücken über die dort fließende Zschopau gesprengt, dabei kam die Fabrik zum Stillstand. 1946 wurde von der sowjetischen Besetzungsmacht die komplette Fabrik demontiert. 9 Jahre später wurde im selben Ort eine neue Papierfabrik aufgebaut, die bis heute produziert.
Das ehemalige Werk wurde nach 1947 von verschiedenen Firmen wieder ins leben zurück geholt, unter anderem war ein Beutel und Tütenhersteller aus Berlin dort untergebracht. Ein Neuanfang nach dem Krieg machte auch ein Möbelhersteller in den Fabrikhallen. Die SED Kreisleitung übernahm die Fabrikantenvilla. Eine Parteischule und ein Altenheim wurde auch errichtet. Der VEAB lagerte zig tausend Tonnen Getreide bis 1990 in einem Teil des Betriebes ein. Auch das VE Lagerkontor für Tabak lagerte dort seine Ernte ein. In den 70er Jahren praktizierte dort eine polnische Zahnärztin für polnische Arbeiter. Die Kirchengemeinde Waldheim richtete sich ein Kirchraum zur Abhaltung von Gottesdiensten ein, welcher bis 1990 genutzt wurde. Seit 2004 steht der komplette Betrieb still.
Im November 2011 wurde der Abriss des Areals begonnen, seit 2012 ist das Fabrikgebäude vollständig abgerissen und die Fläche zur Parkanlage umfunktioniert wurden.
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